Eine Essstörung ist eine sehr ernst zu nehmende psychosomatische Erkrankung mit Suchtcharakter. Unter dem Begriff ‚Essstörung‘ versteht man verschiedene Krankheitsformen, die nicht immer eindeutig voneinander abzugrenzen sind:

  • Magersucht – Anorexia nervosa
  • Ess-Brechsucht – Bulimia nervosa
  • Essanfälle mit Kontrollverlust – Binge-Eating-Störung (mit und ohne Übergewicht)
  • Nicht näher bezeichnete Essstörungsformen (atypisch)
  • Unterformen gestörten Essverhaltens (z. B. Night-Eating-Syndrom)
  • Muskeldysmorphie (Muskelsucht, Adonis-Komplex)

Essstörungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sich das Leben der Betroffenen zunehmend zwanghaft um Essen oder Nichtessen dreht. Die Nahrung bekommt zusätzliche Funktionen, wie Trost, Bewältigung von Angst oder Ärger, Beruhigung, Zuwendung oder Anregung. Um unangenehmen Gefühlen und Verletzungen zu entgehen, können Überessen, Erbrechen oder Hungern ein Bewältigungsversuch sein.

Jedoch führen Untergewicht, Einschränkung der Kalorienzufuhr, eine unangemessene Verteilung der Mahlzeiten über den Tag und gegenregulierende Maßnahmen zu körperlichen Störungen und verstärken darüber hinaus die seelische Problematik. Das veränderte Essverhalten verselbstständigt sich mit der Zeit. Das Gefühl für ausgewogene Mahlzeiten, für Portionsgrößen, für die richtige Temperatur verschwindet aus dem Körpererleben.

In meiner Ernährungstherapie geht es nicht in erster Linie darum, Kalorienplänen zu folgen, sondern Essen wieder achtsam wahrzunehmen. Sich liebevoll eine Mahlzeit zubereiten, den Botschaften des Körpers vertrauen lernen, mit Nahrung das seelische Wohlbefinden stärken, das sind Schritte auf dem Weg

  • die Freude am Lebens-Mittel Essen wiederzuentdecken
  • Essen mit allen Sinnen wahrzunehmen
  • zu spüren, welche Nahrung gut tut
  • die Gefühle von Hunger, Sättigung und genug haben wieder zu entdecken
  • zwischen echtem und emotionalem Hunger unterscheiden zu lernen
  • die eigene Essbiografie zu erkennen und Zusammenhänge zu verstehen
  • körperliche und seelische Bedürfnisse zu spüren und achtsam für sich zu sorgen
  • die eigene innere Welt zu erkunden und zu stärken
  • verborgene Kraftquellen zu aktivieren

Eins mit sich sein
Eins mit sich sein

 

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